Was ist der Pferdeführerschein Umgang und was wird dort gelehrt?
Der Pferdeführerschein Umgang ist seit dem 01.01.2020 anstelle des Basispasses Voraussetzung für den Erwerb aller weiteren Abzeichen
im Pferdesport.
Hier werden alle wichtigen Grundlagen rund ums Pferd in Theorie und Praxis vermittelt - ganz ohne Reiten.
Inhalte:
Wer kann daran teilnehmen? JEDER - auch Nichtreiter!
Auch unerfahrene wie z.B. Eltern von Kindern die reiten, Kinder selbst (sofern die geistige und körperliche Reife gegeben ist), künftige und langjährige Pferdebesitzer, sowie Hobby-Reiter. Reitkenntnisse sind nicht notwendig. Aufgrund der enormen Wissensmenge, wäre es aber sinnvoll wenigstens grobe Pferdekenntnisse zu haben.
Wie läuft die Prüfung ab?
Die Prüfung findet als Gruppenprüfung statt und besteht aus 4 Stationen:
Station 1: Erster Kontakt und Pferdepflege
Station 2: Pferdeverhalten und artgerechter Umgang mit dem Pferd
Station 3: Praktischer Umgang mit dem Pferd
Station 4: Alltagssituationen aus dem öffentlichen Raum
Nach bestandener Prüfung erhält jeder Teilnehmer eine Urkunde und eine Anstecknadel.
Wozu brauche ich einen Pferdeführerschein?
Der Lehrgang selbst ist eigentlich schon das Wichtigste. Für alle, die nur hobbymäßig mit dem Pferd arbeiten, ist er voll an Wissen, die den täglichen Umgang mit dem Pferd sicherer machen. Zudem
kann man auf dem erlernten Wissen aufbauen (z.B. Haltung und Fütterung). Für Pferdehalter und -besitzer dringend zu empfehlen.
Diejenigen, die sich sportlich mit dem Pferd weiterbilden möchten, ist er Grundvoraussetzung für alle weiteren Leistungsabzeichen. Völlig unabhängig von der Reitweise!
Wer also mit dem Gedanken spielt ein Longierabzeichen, Reitabzeichen oder einen Fahrpass zu machen, der braucht ihn als Voraussetzung!
Was ist das Westernreitabzeichen und was wird dort gelehrt?
Beim Westernreitabzeichen (WRA) werden die Theorieinhalte vom Pferdeführerschein Umgang (alt: Basispass) aufgegriffen und vertieft.
Zusätzlich hinzu kommt das Thema Reitlehre und Kenntnisse zu den Disziplinen im Westernreiten.
Bei beiden Abzeichen werden Reitkenntnisse verlangt, die in einer Trail- und Horsemanshipprüfung praktisch vorgezeigt müssen. Dazu gibt es Pflichtaufgaben, die Sie auf der Homepage der EWU downloaden können.
Das WRA 4 ist Voraussetzung für das WRA 3 (Ausnahme Reiter der LK3 mit Platzierungen in Trail und Horsemanship).
Wer kann daran teilnehmen?
Westernreitabzeichen Kl. 4: Pferdeführerschein Umgang oder Basispass vorhanden, keine Mitgliedschaft in einem Verband erfolderlich. Kein Mindestalter. Reitkenntnisse in allen 3 GGA.
Westernreitabzeichen Kl. 3 (Bronze): Pferdeführerschein Umgang oder Basispass und WRA Kl. IV (oder Turnierreiter LK 3 und höher) vorhanden, Mitgliedschaft bei der EWU oder vergleichbarem Verband erforderlich. Erweiterte Reitkenntnisse in allen 3 GGA.
Wie läuft die Prüfung ab?
Westernreitabzeichen Kl. 4: Theoretische Prüfung (mündlich), praktische Prüfung: Reiten einer vorgegebenen Trail-Pattern und einer Horsemanship-Pattern. Reiten in der Gruppe in
der Bahn in allen vier Gangarten.
Westernreitabzeichen Kl. 3: Theoretische Prüfung (schriftlich und mündlich), praktische Prüfung: Reiten einer vorgegebenen Trail-Pattern und einer Horsemanship-Pattern (ohne Railwork). Reiten in der Gruppe im Gelände.
Wozu brauche ich ein Westernreitabzeichen?
Diese Abzeichen dienen dazu, das Fachwissen und praktische Können im Westernreiten weiter zu schulen. Sehr interessant für Turniereinsteiger, da hier viele Tipps
weitergegeben werden und das intensive Training auch als Turniervorbereitung dienen kann. Zudem ist mit dem Besitz des WRA Kl. III eine sofortige Einstufung in die Leistungsklasse (LK) 3 der EWU
möglich.
Wer mit dem Gedanken spielt den Trainerassistenten oder Trainerschein abzulegen, benötigt das WRA Kl. III als Voraussetzung.
Was ist das Longierabzeichen und was wird dort gelehrt?
Seit Januar 2014 wurde mit Einführung der neuen APO 2020 (Ausbildungs- und Prüfungsordnung) die Bezeichnung der Longierabzeichen geändert.
Das alte Longierabzeichen Kl. IV wird nun Longierabzeichen Kl. V (LA 5) genannt.
Zusätzlich hinzu gekommen ist das Vorstellen des Pferdes in der Dreiecksbahn und einem Stangenparcours.
Inhalte:
Wer kann daran teilnehmen?
Jeder der den Pferdeführerschein Umgang (alt: Basispass) erfolgreich abgelegt hat und eine Mitgliedschaft bei der FN /einem Pferdesportverein oder einem der FN
angeschlossenen Anschlussverbände (z.B. EWU) nachweisen kann. Kein Mindestalter (ab 14 Jahre empfohlen).
Wie läuft die Prüfung ab?
Es gibt eine mündliche Theorieprüfung, bei der die Grundkenntnisse des Longierens und Reitens abgefragt werden. In der praktischen Prüfung muss ein Pferd vorlongiert
werden. Der Richter will dabei verschiedene Manöver wie Handwechsel, alle drei GGA und den richtigen Handgalopp sehen. Zudem werden die Sicherheit bei der Verschnallung der Hilfszügel und der
Einsatz der Hilfen (Stimme, Longe, Peitsche) bewertet.
Wozu brauche ich ein Longierabzeichen?
Der Lehrgang ist für jeden interessant (eigentlich wichtig) der sein Pferd zweckmäßig und gesund erhaltend longieren möchte. Der Umgang mit dem Pferd und natürlich die
Sicherheit sind wichtige Inhalte des Kurses.
Der Lehrgang kann auch ohne Prüfung absolviert werden. Wer weitere Reitabzeichen ablegen möchte, sollte diesen Kurs unbedingt voher machen, da die Grundkenntnisse des Reitens und der Bewegungsapparat des Pferdes bereits Lehrinhalte sind.
Wer den Trainerassistenten oder einen Trainerschein (egal ob Western oder Klassisch) ablegen möchte, muss diesen Lehrgang als Vorraussetzung vorweisen können.