Hier ein kurzer Einblick in die vier Grunddisziplinen der EWU (Erste Westernreiter Union Deutschland) mit kurzer Beschreibung der Inhalte und den Bewertungskriterien.
Die Disziplin Trail kommt, wie fast alle Disziplinen, aus der Arbeitsreitweise der Cowboys. Hier sollen vor allem die enorme Trittsicherheit und Geschicklichkeit des Westernpferdes präsentiert werden.
Im Trail müssen mehrere Stangenhindernisse in allen Gangarten, gerade und/oder im Bogen gelegt, überritten werden.
Es gibt verschiedene Pflicht- und Wahlhindernisse. Dazu gehören die Brücke, das Tor, auf dem Boden liegende Stangen - die in einer vorgegebenen Gangart überritten
werden müssen - und Rückwärtshindernisse.
Es werden vor allem Gelassenheit, Aufmerksamkeit und Rittigkeit des Pferdes bewertet.
Der Reiter sollte in dieser Disziplin taktisch vorgehen, um sein Pferd fehlerfrei in dem "Stangen-Mikado" zu bewegen. Nur ein gelassenes Pferd, das gut an den Hilfen steht, wird sich hier in einer Platzierung wieder finden.
Jegliches Berühren von Stangen, Unwilligkeit, Verweigern und übermäßige Hilfengebung werden hier mit Fehlerpunkten gewertet.
Beispiel eines Trails unter Prüfungsbedingungen
(Trainer C Prüfung)
Meiner Meinung nach die anspruchsvollste und schwierigste Disziplin, da hier hauptsächlich der Reiter und seine Hilfengebung bewertet werden. Wer eine gute Horsemanship reiten kann, kann in der Regel auch alle anderen Disziplinen gut reiten.
Das Pferd muss sehr gut an den Hilfen stehen, um die kurz aufeinander folgenden und anspruchsvollen Manöver ausführen zu können.
Diese Disziplin besteht normalerweise aus zwei Teilen: einer Einzelaufgabe und einer Gruppenaufgabe (Rail Work), welche aber i.d.R. nicht mehr verlangt wird.
In der Einzelaufgabe wird ein vorgegebenes Pattern (Aufgabe) geritten. Hier geht es vor allem um punktgenaues Reiten und eine kaum sichtbare Hilfengebung, wobei der Reitersitz dem Dressursitz entsprechen soll. In dieser Disziplin wird zu 80% der Reiter und seine Einwirkung auf das Pferd bewertet.
Das Wort "Pleasure" (= Vergnügen) beschreibt diese Disziplin schon. Hier geht es darum, dass sich Pferd und Reiter möglichst harmonisch vorstellen.
Der Richter möchte ein losgelassenes Pferd und einen entspannten Reiter sehen. Die Gangarten sollten flach und in ruhigem Tempo geritten werden, so dass der Reiter diese mühelos sitzen kann. Taktunreinheiten sowie zu hastiges Tempo möchte der Richter nicht sehen.
Das Pferd soll am angemessen losen Zügel vorgestellt werden, es muss aber jederzeit kontrollierbar sein.
Die Prüfung wird mit mehreren Teilnehmern in der Bahn geritten. Ist das Pferd vor einem langsamer als das eigene, darf in angemessenem Abstand überholt werden.
Die Richter stehen in der Mitte der Arena - sie geben die Gangart vor und bewerten das Gangwerk der Pferde und wie der Reiter sein Pferd vorstellt.
Reining ist die sogenannte Königsdisziplin im Westernreitsport. Hier werden die spektakulären Manöver wie Sliding Stop, Rollbacks (gesprungene 180° Wendung), Speed Control (Geschwindigkeitskontrolle) und der Spin (schnelle Hinterhandwendung) verlangt.
Um ein Pferd in der Reining starten zu können, sollte der Ausbildungsstand entsprechend hoch sein und das Pferd benötigt einen Spezialbeschlag (Plates).
In dieser Disziplin wird nach einem vorgeschriebenen Pattern (Aufgabe) geritten. In der Bahn stehen lediglich Mittelmarker und Endmarker, an denen man sich orientieren kann.
Nach der Prüfung erfolgt immer eine Gebisskontrolle, d.h. der Richter überprüft das Gebiss darauf, ob es im Turniersport zulässig ist.